Kloster Reimlingen im Nördlinger Rieß ist eines der letzten Häuser, in denen noch ein Bruder das alte Handwerk des Buchbindens ausübt. Dort wo einst die Wurzeln der Bücher zu finden waren, Mönche mit der Hand Jahrhunderte altes Wissen auf Pergament vervielfältigten, sind die alten Werkstätten bis auf wenige verwaist. Bruder Reinhard Wanner beherrscht die Kunst des Bindens von Büchern noch in allen Einzelschritten. Eine kostbare Bibel soll entstehen. Der Meister falzt die Bogen, trägt sie zusammen und heftet sie an einer altertümlichen, hölzernen Heftlade. Für den Goldschnitt wird der ‘Kopf’ geschliffen und geschabt, bis eine spiegelglatte Oberfläche entsteht. Mit einer Rolle trägt er das hauchdünne Gold auf. Den Deckel arbeitet er aus feinem Ziegenleder, verziert ihn, wie in früheren Jahrhunderten mit aufgesetzten Schmuckteilen aus Silber.
Der Film versucht neben der Dokumentation des handwerklichen Entstehens dieses Buches, auch den Lebensrhythmus im Kloster zu zeigen, der wie in früheren Zeiten Raum für solche Arbeiten läßt. Ein handgearbeiteter Bucheinband braucht viele Stunden. Immer seltener ist jemand bereit diesen Aufwand zu honorieren. Die vollautomatische Bindestraße erledigt das Heften eines Buches in wenigen Sekunden.

  • Buch, Regie und Coproduktion Rüdiger Lorenz
  • Kamera Angela Witt
  • Ton Andreas Schmidt
  • Schnitt Rüdiger Lorenz
  • Mitarbeit Jürgen Kalberlah
  • Sprecher Joachim Höppner
  • Tonmischung Maria Huber
  • Redaktionelle Mitarbeit Bernd Strobel
  • Konzept und Redaktion Tilman Steiner
  • Produktionsjahr 2001
  • Erstausstrahlung 28. Dezember 2001, 16:30 Uhr, Bayerisches Fernsehen