Noch prägen sie das Bild der Oasenstadt Yazd, am Fuß des 4700 Meter hohen Schirkuh-Gebirges im zentraliranischen Hochland, die Vorläufer moderner Klimaanlagen. Sie überragen mit ihren weit aufgefächerten, lehmgemauerten Einlaßöffnungen als kunstvolle Türme die ganze Stadt. Ohne den geringsten Energieverbrauch saugen sie die kühlenden Winde in die Tiefe der Häuser.
Mirza Banai, 81 Jahre ist Windturmbauer. Er beherrscht als einziger noch die Kunst, diese genialen Konstruktionen aus einer längst vergangenen Zeit in den Wind zu mauern. Seine Materialien sind Lehm und Wasser. Die Ziegel werden von Hand geformt, nur in der Sonne getrocknet. Vermauert wird mit Lehmmörtel, Stabilität verleihen den grazilen Wänden Rundhölzer aus der Oase Isfahan.
Über ein halbes Jahr, von Februar bis August, begleitete das Filmteam das Entstehen dieses wohl einmaligen Bauwerkes. Die lange Bauzeit erklärt sich durch Phasen des Wartens, bedingt durch den Baustoff Lehm, in denen die einzelnen Abschnitte ruhen müssen, sich setzen, durchtrocknen. In diesen Pausen begleitet der Film den Meister in sein Heimatdorf in den Bergen.