Franz Wallner, 74 Jahre, lebt im Gosautal am Fuß des Dachsteins. Er arbeitet noch manchmal in dem einzigen betriebsfähigen Sandsteinbruch der Alpen, der durch die Feinheit des Materials für Schleifsteine geeignet ist.
Der Gosauschmied hat einen großen Schleifstein in Auftrag gegeben. Zusammen mit Franz Fasl, einem Hauerkollegen, geht es hinauf ins Löckenmoos. Dort suchen die beiden nach einer geeigneten Schicht. Mit einem großen Holzzirkel wird der Umriß in den Fels geritzt. Dann beginnt das Herausschlagen. Langsam nimmt der riesige Rundling Gestalt an.
Der 94-jährige Johann Urstöger besucht die beiden in der Mittagspause und erzählt von früher, als noch zwanzig Mann hier oben gearbeitet haben. Später geht es zum Nockenessen in die Hütte der Steinhauer.
Nach Tagen harter Arbeit wird der Rundling mit Keilen von der tieferen Schicht abgesprengt und ins Tal geschafft. Dort kommt der schwere Rohling auf eine Drehbank, um seine endgültige glatte Form zu erhalten.Werkzeuge, die mit so einem Naturstein geschliffen werden, halten ihre Schärfe um ein Vielfaches besser.