Anton Streidl ist Kalkbrenner, der Letzte den es im Bayerischen Oberland noch gibt. Auf seinem Hof in Ried bei Kochel liegt das Brennrecht seit Anbeginn des Jahrtausends. Ebensolang wird im Gemäuer des großen Kalkofens gebrannt. Noch in den 50-er Jahren war das bis zu sechzehn Mal. Heute wird allenfalls noch einmal im Jahr der Ofen gefüllt.
Im Film begleiten wir den Kalkbrenner in die herbstlichen Berge oberhalb des Kochelsees. Dort sammelt er seine Steine, wie das schon sein Vater und sein Großvater gemacht haben.
Einige Wochen später treffen wir ihn wieder, in den Tiefen des Kalkofens. Es ist inzwischen Winter geworden und er baut die Steine ein. Ein richtiges Gewölbe wird da jedesmal errichtet. Tausend Grad muß es standhalten und das Gewicht von 600 Zentnern Steinen tragen. Zum Schluß kriecht der Kalkbrenner noch einmal durch’s Schürloch und kontrolliert sein Bauwerk.
Dann wird vier Tage gebrannt. Tag und Nacht muß alle viertel Stunde nachgeschürt werden, bis alle Steine gleichmäßig durchgeglüht sind.
Der Kalk aus dem Rieder Ofen wird nicht nur zum Weißeln gebraucht, es sind vor allem die Kirchenmaler, die auf ihn angewiesen sind, denn er gilbt auch nach hundert Jahren nicht nach.

  • Buch, Regie und Coproduktion Rüdiger Lorenz
  • Kamera Ernst Wanninger, Erwin Lanzensberger, Rüdiger Lorenz
  • Ton Michael Haberl
  • Schnitt Rüdiger Lorenz
  • Mitarbeit Reinhard Gschwind
  • Sprecher Joachim Höppner
  • MAZ-Technik Ulrike Heuwold
  • Tonmischung Hans-Dieter Desinger
  • Redaktionelle Mitarbeit Bernd Strobel
  • Konzept und Redaktion Tilman Steiner
  • Jahr 1996
  • Erstausstrahlung 3. Januar 1997, 16:30 Uhr im Bayerischen Fernsehen